Mit 7.300 Athletinnen und Athleten aus 6 Kontinenten – neben 5.300 Sportlern aus aller Welt werden 2.000 israelische Sportler/innen an der Makkabiade teilnehmen – ist es die bisher teilnehmerreichste Makkabiade in der seit 1932 ausgetragenen Makkabiade Spiele. Damit ist die Makkabiade neben den Olympischen Spielen und den Universiaden die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt.
Die erste Maccabiah 1932 war vom unbändigen Enthusiasmus ihrer zionistischen Gründer geprägt. Aber auf die Idee, dass aus einer Veranstaltung mit dereinst knapp 400 Teilnehmern ein Sportereignis mit globaler Ausstrahlung werden könnte, das weit über die Grenzen des jüdischen Sports hinausgeht, wären selbst die kühnsten Optimisten jener Zeit nicht gekommen.
Welche herausragende Bedeutung der Makkabiade auch heute noch in Israel beigemessen wird, zeigt die Teilnahme des israelischen Premierministers, Benjamin Netanyahu und des Präsidenten Israels, Schimon Peres, an der Eröffnungsfeier in Ramat Gan. „Die Makkabiade“, sagte Benjamin Netanyahu in der wöchentlichen Kabinettssitzung am 5. Juli, „repräsentiert den großen Wandel, den die Juden erlebt haben, und sie eint die Juden aus aller Welt, die hierher zu einem sportlichen Event kommen, das die Idee von einer gesunden Seele in einem gesunden Körper hervorhebt.“ Aber es geht nicht nur um den Besuch des Landes. Es geht auch darum, Juden durch die Makkabiade für eine Aliyah zu gewinnen.
Gehört die lange Zeit für die Olympischen Spiele geltende Einstellung „dabei sein ist alles“ für die internationalen Olympischen Spiele längst der Vergangenheit an, hier hat sie noch Gewicht. Auch heute noch ist die Makkabiade für viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen der erste Besuch in Israel. Das ist ein kaum zu unterschätzender Gewinn für ein Land, dass wie kein anderes auch davon lebt, dass es die moralische und politische Unterstützung der in der Diaspora lebenden Juden erhält und für nachwachsende Generationen weiter erlebbar machen kann.
Und wie könnte das besser gehen als in der Atmosphäre eines Sportfestes, das die großen Gefühle internationaler Wettkämpfe mit einer an die Olympischen Spiele orientierten Eröffnungsfeier, dem Einmarsch der Athleten, eine emotionale Abschlussfeier, den Eid der Athleten, das Anzünden des Feuers – verbindet mit einer fast familiären Atmosphäre. Man ist unter sich – es gibt, wie die Interviews mit den Sportlerinnen und Sportlern immer wieder belegen - im sonstigen (Sport)-Alltag keine vergleichbare Erfahrung. Gerade auch aus diesem Grund war auch dieses Mal wieder der Einmarsch der Delegationen einer der viel umjubelten Höhepunkte der Eröffnungsfeier. Zum deutschen Team, das in diesem Jahr zum letzten Mal vom Präsidenten von Makkabi Deutschland, Gideon Osterer geleitet wurde, gehören 180 Teammitglieder. Es ist damit das zahlenmäßig stärkste Team, das jemals aus Deutschland an einer Makkabiade teilgenommen hat.
Neben denen, für die vor allem die Teilnahme und die Atmosphäre eines Events mit Teilnehmern aus 64 Ländern im Vordergrund steht, gibt es allerdings auch die Makkabiade des Spitzensports. Für die Vergangenheit steht hier der siebenfache Goldmedaillengewinner Mark Spitz, beispielhaft für viele andere jüdische Spitzensportler bei den Makkabiade Spielen. In diesem Jahr ist es insbesondere der amerikanische Schwimmer Jason Lezak, siebenfacher Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und zuletzt Goldmedaillengewinner in der 4x100m Staffel der USA bei den Olympischen Spielen in Peking. Jason Lezak wurde in diesem Jahr die Ehre zuteil, die Flamme der 18. Makkabiade zu entzünden. Mit stehenden Ovationen feierten die Zuschauer den Schwimmer, der, um bei der Makkabiade starten zu können, auf die Teilnahme an den diesjährigen Schwimmweltmeisterschaften verzichtet hat.
Die Eröffnungszeremonie wie auch die Abschlussfeier sind per Internetfernsehen zu sehen.