„Das Deutsche Sportabzeichen schlägt Brücken“

Während einer Tagung im Auswärtigen Amt in Berlin zeigten sich Auslandsschulleiter offen für das Deutsche Sportabzeichen.

Über 120 Schulleiterinnen und Schulleiter deutscher Auslandsschulen kamen im Auswärtigen Amt zusammen (Quelle: Judith Weyer/Bundesverwaltungsamt)
Über 120 Schulleiterinnen und Schulleiter deutscher Auslandsschulen kamen im Auswärtigen Amt zusammen (Quelle: Judith Weyer/Bundesverwaltungsamt)

Wenn es darum geht, das Deutsche Sportabzeichen anzubieten, gehen in der Praxis Auslandsschulen auf den Deutschen Olympischen Sportbund zu. Im Januar 2012 nutzte der DOSB im Rahmen einer Tagung die Möglichkeit, in Berlin auf Schulleiter aus aller Welt zuzugehen und sie über den deutschen Fitnessorden zu informieren. Über 120 Schulleiterinnen und Schulleiter deutscher Auslandsschulen kamen vom 4. bis zum 6. Januar auf Einladung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auswärtigen Amt in der Hauptstadt zusammen.

Das Deutsche Sportabzeichen ist auch im Ausland populär. 2010 wurden immerhin fast 10.000 Sportabzeichen außerhalb Deutschlands abgelegt. 1954 ging es in sieben Ländern los. Dabei waren damals: Korea, Italien, Chile, Spanien, Südafrika, Südwestafrika und Argentinien. Seitdem wurde in vielen anderen Ländern das Deutsche Sportabzeichen angeboten, nämlich in Österreich, Brasilien, Libanon, Frankreich, Nigeria, Kanada, Norwegen, Israel, Dänemark, Luxemburg, Costa Rica, Griechenland, Uganda, Australien, Namibia, Äthiopien, Belgien, Bolivien, Bosnien-Herzegowina, England, Niederlande, Paraguay, Peru, Polen, Portugal, Tunesien, Türkei, USA und Venezuela.

Aktuell sind 25 Länder dabei. Neben der Bundeswehr und freien Trägern machen sich vor allem die Schulen für das Deutsche Sportabzeichen im Ausland stark. Dabei gibt es noch Potenzial nach oben. Darum war die Schulleitertagung eine willkommene Gelegenheit, um das Sportabzeichen im Ausland noch populärer zu machen. Gabriele Freytag von der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes informierte als externe Referentin die Teilnehmer über das Deutsche Sportabzeichen. Im Mittelpunkt ihres Vortrages standen aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten der Umsetzung im Ausland.

Deutscher Fitnessorden eine bekannte Marke


Viele Teilnehmer betraten bei der Thematik „Deutsches Sportabzeichen“ kein Neuland. „Ich habe vor Beginn meines Vortrages in die Runde gefragt, wer denn von den Teilnehmern schon das Sportabzeichen bei sich an der Auslandschule anbietet“, berichtet Gabriele Freytag. „Dabei meldete sich gut ein Drittel. Und als ich fragte, wer von den Schulleitern schon einmal selbst das Deutsche Sportabzeichen abgelegt hat, waren das sogar etwa doppelt so viele.“

Fragen gab es trotzdem viele. „Den Schulleitern war es wichtig, dass sie keine Spezialsportstätten benötigen“, so Freytag. „Ich konnte sie dahingehend beruhigen, dass das Sportabzeichen so angelegt ist, dass es auf einem einfachen Sportplatz zu bewerkstelligen ist. Eine weitere Frage war, wem es gestattet ist, die Prüfungen abzunehmen. Es ist es ja so, dass es im Unterschied zu deutschen Schulen reicht, wenn zumindest einer an der Auslandsschule die Lehramtsbefähigung im Fach Sport hat. Die anderen Prüfer müssen zumindest sportaffin sein, diese Qualifikation jedoch nicht nachweisen.“

Auf großes Interesse stießen auch die Schulwettbewerbe in Deutschland. „Die gibt es im Ausland nicht“, so Gabriele Freytag. „Aber die Schulleiter konnten sich gut vorstellen, dass das ein Thema für sie sein könnte und dass sie sich in irgendeiner Form daran beteiligen oder vielleicht sogar einen Wettbewerb der Auslandsschulen initiieren.“

Die Teilnehmer erhielten außerdem noch eine Infomappe zum Deutschen Sportabzeichen. „Auf der Tagung waren ja nun einmal die Schulleiter, und die sind in der Regel nicht auch die Sportlehrer“, erklärt Norbert Zippel, Deutsches Sportabzeichen International beim DOSB. „Diese Materialien konnten sie anschließend an die zuständigen Lehrer für die Umsetzung weitergeben.“

Norbert Zippel hofft auf viele neue Partner für das Deutsche Sportabzeichen im Ausland. „Ich denke, dass wir den Schulen ein gutes Angebot machen. Es ist zudem kostenfrei, abgesehen vom Porto für das Versenden der Unterlagen und dem zeitlichen Aufwand vor Ort. Außerdem ist unser Fitnessorden in besonderem Maße dafür geeignet, für die deutschen Teilnehmer im Ausland eine Brücke nach Deutschland zu schlagen.“

(Quelle: wirkhaus)


  • Über 120 Schulleiterinnen und Schulleiter deutscher Auslandsschulen kamen im Auswärtigen Amt zusammen (Quelle: Judith Weyer/Bundesverwaltungsamt)
    Über 120 Schulleiterinnen und Schulleiter deutscher Auslandsschulen kamen im Auswärtigen Amt zusammen (Quelle: Judith Weyer/Bundesverwaltungsamt)