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Werner Fischer ist in Schleswig-Holstein seit mehr als 40 Jahren für den deutschen Fitnessorden aktiv
Werner Fischer 1957 und 2010
Eigentlich heißt es ja: „Einmal Bayer, immer Bayer“. Werner Fischer aus Glücksburg ist aber der beste Beweis dafür, dass ein echter Bajuware auch am anderen Ende von Deutschland seine Heimat finden kann. „Ich ging als junger Mann 1957 zur Marine und so hat es mich in den Norden verschlagen“, erzählt er. Und wie so oft war die Liebe der Grund dafür, dass er nie wieder weg ging. 1959 lernte er die Kielerin Regina beim Tanzen kennen. Die beiden haben drei inzwischen erwachsene Kinder und feiern im Juni 2012 Goldene Hochzeit.
1962 kam Werner Fischer erstmals mit dem Sportabzeichen in Berührung. „Als Soldat wurde man automatisch darauf angesprochen“, erinnert er sich. Für den begeisterten Sportler waren die Disziplinen nie ein Problem. „Ich habe schon seit meiner Kindheit immer Sport getrieben. Besonders Fußball, Leichtathletik und Turnen waren meine Leidenschaften“, erzählt Werner Fischer. Und er hat als Soldat auch erlebt, dass die Normen für das Sportabzeichen besonders in der Gruppe den sportlichen Ehrgeiz wecken. „Mit anderen gemeinsam zu testen, wer am schnellsten läuft, am weitesten wirft und am höchsten springt, ist Motivation pur“, so Werner Fischer. „Und wenn man dann noch ein Zugpferd hat, wie es unser damaliger Sportlehrer war, ist der Ansporn automatisch da.
Später als Ausbilder wurde Werner Fischer selbst zu dieser Motivations-Figur und für viele seiner Schützlinge zum Vorbild. Das Deutsche Sportabzeichen gehörte zu seinem festen Jahresplan. Nach einer schweren Fußball-Verletzung am Unterschenkel 1967 musste Werner Fischer allerdings mehrere Jahre pausieren und tastete sich nach und nach wieder an die Disziplinen heran. „Sobald ich wieder fit war, hat das Sportabzeichen mich wieder gelockt“, lacht der heute 72-Jährige.
Das Sportabzeichen verbindet Generationen
Seit über 40 Jahren ist Werner Fischer auch aktiver Sportabzeichen-Prüfer. „Die Lizenz habe ich im Rahmen des Sportleiter-Lehrgangs bei der Bundeswehr erworben. Als ich dann 1971 Mitglied im TSV Glücksburg 09 wurde, begann meine aktive Zeit als Prüfer.“ Und in der hat Werner Fischer einiges erlebt. „Wenn ich heute zurückblicke, dann kann ich sagen, dass ich in vielen Familien jetzt bereits die dritte Generation beim Deutschen Sportabzeichen betreue. Wenn ich einen bekannten Nachnamen lese oder höre, stellt sich oft heraus, dass ich bereits dem Opa und auch dem Vater desjenigen schon das Sportabzeichen abgenommen habe. Heißt, in vielen Familien wird die Tradition an die Jüngeren weitergegeben. Das macht mich schon stolz“, erzählt Werner Fischer.
Und eines fällt ihm dabei besonders positiv auf: „Es ist ja heutzutage nicht mehr so üblich, dass jüngere Leute die Älteren auf der Straße grüßen. Aber durch meine Tätigkeit als Sportabzeichenprüfer habe ich hier in Glücksburg eine gewisse Bekanntheit. Wenn ich mit meiner Frau in der Stadt unterwegs bin, schmunzelt sie oft darüber, dass so viele Kinder und Jugendliche sagen: „Moin Herr Fischer“, erzählt der Pensionär.
Das Sportabzeichen ist hinter den Kulissen Teamarbeit
Bei aller Freude und Begeisterung für den Fitnessorden weiß Werner Fischer aber auch, was die Prüfer, Obleute und Verantwortlichen in den Sportverbänden für das Deutsche Sportabzeichen leisten. „Die Arbeit auf dem Sportplatz, also das Abnehmen der Prüfungen ist der kleinste Teil“, erklärt er. „Das was danach kommt, die Organisation, die Auswertung und das Urkundenschreiben kostet nochmals ein Vielfaches der Zeit. Wenn man jährlich mehrere hundert Sportabzeichen abnimmt, braucht man ein zuverlässiges Team. Wir sind hier konstant vier Prüfer, die schon jahrzehntelang zusammenarbeiten. Bei den Bundesjugendspielen stehen sogar bis zu zehn Prüfer auf dem Platz – alles Rentner und Pensionäre, die das ehrenamtlich übernehmen“, so Werner Fischer.
Nachdem er inzwischen fast 20 Jahre im Ruhestand ist, will Werner Fischer ab dem kommenden Jahr beim Deutschen Sportabzeichen kürzer treten. „Ich beende meine Tätigkeiten im Verein sowie beim Kreis- und Landessportverband aber mit einem guten Gefühl, weil ich würdige Nachfolger gefunden habe.“ 2012 wird seine letzte Saison als Prüfer sein, danach will Werner Fischer die Zeit nutzen, um mit seiner Frau Regina Deutschland zu bereisen. „Ich war zum Beispiel noch nie im Schwarzwald und die Ostfriesischen Inseln habe ich auch noch nie gesehen. Jetzt wird es Zeit“, schmunzelt der 72-Jährige. Und auch wenn er nicht mehr prüft, die Disziplinen für das Deutsche Sportabzeichen will Werner Fischer auch weiterhin jährlich ablegen. Sportler können eben einfach nicht anders.
Quelle: wirkhaus
Werner Fischer 1957 und 2010
Die aktiven Prüfer des TSV Glücksburg 09 zum Saisonstart 2012
Hochzeitsfoto von 1962: Regina und Werner Fischer feiern 2012 Goldene Hochzeit (alle Fotos privat)
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