"Daher habe ich mich sehr gefreut die Patenschaft für das Projekt ‚EVA’ zu übernehmen. Als aktive Eisschnellläuferin habe ich meine Ziele immer erreichen wollen und auch jetzt als Trainerin möchte ich erfolgreich arbeiten“, so Niemann-Stirnemann anlässlich der Präsentation des Projekts am 24. April im Haus des Thüringer Sports.
Als elfte von insgesamt 16 Stationen der DOSB-Initiative „europa(S)meister“, stellte der Landessportbund Thüringen (LSB) das neu initiierte Bildungsprojekt „EVA - Erfolg, Verantwortung, Aktivität“ im Rahmen einer Expertenrunde der Öffentlichkeit vor. LSB-Präsident, Peter Gösel und Hauptgeschäftsführer, Rolf Beilschmidt, leiteten die Veranstaltung ein und übergaben das Wort den sechs anwesenden Expertinnen. „’EVA’ wurde zusammen mit haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern aus dem Bereich ‚Frauen und Sport’, sowie Frauenvertreterinnen aus den Kreis- und Stadtsportbünden entwickelt. Dabei wurden Erfahrungen aus dem Vorgänger-Projekt ‚Frauen managen im Verein’ einbezogen“, so Manuela Siegfried, LSB-Präsidiumsmitglied und Vorsitzende des Landesausschusses Frauen im Sport. „Am aktuellen Lehrgang nehmen 15 Frauen teil, die an zwei Wochenenden mit insgesamt 30 Unterrichtseinheiten für ihr ehrenamtliches Engagement und die daraus resultierenden Managementaufgaben in Sportvereinen und -verbänden qualifiziert werden,“ berichtete sie weiter. Von den 3452 Sportvereinen im Freistaat werden nur 358 von Frauen geführt. Der LSB konnte den prozentualen Anteil ehrenamtlicher Funktionsträgerinnen in Präsidien und Vorständen zwar von 1998 bis 2007 von weniger als 20 Prozent auf 25,3 Prozent steigern. Doch für Manuela Siegfried ist das noch zu wenig: „wir möchten die Zahlen nach oben weiter ausbauen und die 30-Prozent-Marke erreichen.“ Auch Johanna Ahrenhövel, Gleichstellungsbeauftragte des Freistaates Thüringen, zeigte sich optimistisch: „mir leuchten bei dem Bildungsprojekt EVA die Augen, denn Frauen sind in Thüringen und auch bundesweit in Gremienarbeit, Vereins- und Verbandsführung deutlich unterrepräsentiert. Solange ich dieses Amt inne habe werde ich mich dafür einsetzen, dass entsprechend dem Beschluss der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz von 2006 mehr Frauen in Gremien arbeiten.“ Die Referentin des Projekts „EVA“, Dr. Ulrike Goldammer, fasste das erste von zwei Kurswochenenden wie folgt zusammen: „Die Bedeutung der Initialen „EVA“ haben auch für meine Arbeit mit den Frauen Bedeutung. Sie waren engagiert, haben verschiedene Managementaufgaben gelernt und haben aktiv mitgearbeitet.“
Das Selbstbewusstsein stärken
Die Kursteilnehmerinnen lernen mit „EVA“ ihre Fähigkeiten zum Managen auszubauen, kompetent im Verein zu kommunizieren, klar und deutlich zu formulieren und sachgerechte Gespräche zu führen. Zudem lernen die Frauen Aspekte der Körpersprache und der Rhetorik und erarbeiten sich Selbstbewusstsein und sicheres Auftreten.
„Seit vier Jahren bin ich Vorsitzende im Kunstradsport-Verein SG 2003 Holzthaleben/Menteroda, seit 25 Jahren bin ich Übungsleiterin und betreibe den Sport bereits seit über 45 Jahren. In unserem Verein haben wir insgesamt 90 Mitglieder, davon 86 Frauen. Ich empfinde es als total normal, als Frau in einer Führungsposition zu arbeiten. Aber man lernt nie aus und eine Auffrischung ist immer wieder interessant, daher habe ich mich mit großem Interesse für ‚EVA’ angemeldet“, so Kursteilnehmerin Barbara Barthel. Sabine Ibe, ebenfalls Teilnehmerin bei „EVA“, ist stellvertretende Vorsitzende des Basketballvereins Eisenach Tigers und erklärte: „das erste Wochenende hat mir stark geholfen, mein Auftreten vor anderen Leuten zu verbessern, Probleme gegenüber anderen besser zu erörtern und mein Selbstbewusstsein insgesamt zu stärken. Eine der wichtigsten Erfahrungen war der Austausch mit den anderen in der Vereinsarbeit engagierten Frauen.“
Zum Abschluss der „europa(S)meister“ -Präsentation des Projekts „EVA“ blickte Hauptgeschäftsführer, Rolf Beilschmidt, in die Zukunft: „Wenn in fünf Jahren unser Präsidiumsmitglied, Manuela Siegfried, Präsidentin des LSB Thüringen ist und Ulrike Weichelt, unsere Mitarbeiterin im Referat Leistungssport, die Hauptgeschäftsführung übernimmt, dann war das Projekt „EVA“ ein Erfolg. Daher unterstütze ich weiterhin gerne den Landesausschuss Frauen im Sport im LSB Thüringen.“
Der Link zur DOSB-Initiative “europa(S)meister”.