IOC-Präsident Jacques Rogge warnt vor der Gefahr Wettbetrug

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) regt eine Hotline an, auf der Athletinnen und Athleten ebenso wie Funktionäre des Sports Verdachtsmomente im Zusammenhang mit Sportwetten melden können.

"Betrug durch Wetten ist zweifellos die größte Gefahr für den Sport nach Doping" so IOC-Präsident Jaques Rogge. Copyright: picture-alliance
"Betrug durch Wetten ist zweifellos die größte Gefahr für den Sport nach Doping" so IOC-Präsident Jaques Rogge. Copyright: picture-alliance

Das ist ein Ergebnis einer Konferenz, das sich in der vorigen Woche damit befasste, wie die Integrität des Sports geschützt werden kann.

Teilnehmer waren Vertreter des IOC, internationaler Sportverbände, Nationaler Olympischer Komitees wie auch des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), staatlicher Stellen und aus der Wett-Branche. Für den DOSB stellte Generaldirektor Michael Vesper beispielhaft die Finanzierung des deutschen Sports auch durch Glücksspiel und Wetten vor. Die Empfehlungen der Konferenz sollen als Richtlinien für alle Beteiligten gelten. Sie fordern Vorbeugung, Schulung und Information ebenso wie verbesserte Zusammenarbeit mit Regierungen.

Das IOC hat bereits ein neues System geschaffen, um unlautere Wetten bei olympischen Wettkämpfen beobachten zu können. Es wurde erstmals während der Spiele in Vancouver eingesetzt. Eine neue Schweizer Firma, International Sports Monitoring, überwacht das System, das auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London genutzt werden wird. In Vancouver wurden damit keine verdächtigen Wetten entdeckt, doch IOC-Präsident Jacques Rogge warnte vor der Gefahr, die auch den Olympischen Spielen drohe. Es sei klar, dass die Wettbranche mit ihren finanziellen Leistungen große Möglichkeiten für Sportorganisationen biete, sagte er. Doch wenn das zur Manipulation von Wettbewerben führe, bedrohe es die Integrität des Sports. Rogge: „Betrug durch Wetten ist zweifellos die größte Gefahr für den Sport nach Doping.“

Neben dem Problem, wie solche Risiken zu mindern sind, befasste sich die Konferenz vor allem  mit wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, die sich aus der Finanzierung von Sportorganisationen durch Sportwetten ergeben. Das IOC fordert bereits eine Bestätigung von Athleten, Trainern, Betreuern, Offiziellen und Journalisten, dass sie sich während der Spiele nicht an olympia-bezogenen Wetten beteiligen oder für Wettunternehmen werben. „Für den Sport ist es von entscheidender Bedeutung, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln und eng mit staatlichen Stellen und legalen Glücksspiel-Unternehmen zusammenzuarbeiten“, sagte Rogge. „Nur dann können wir diesem komplizierten Thema wirksam begegnen.“


  • "Betrug durch Wetten ist zweifellos die größte Gefahr für den Sport nach Doping" so IOC-Präsident Jaques Rogge. Copyright: picture-alliance
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