Projekt „Beweg dich selbst“ im Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern

Zugang zum Sport als Hilfe zur Selbsthilfe und Integration für Migrantinnen

Das Schweriner Projekt „Beweg Dich selbst“ - Hilfe zur Selbsthilfe von Migrantinnen – ist im Januar 2011 mit dem Ziel gestartet, die Selbstverantwortung und Selbstorganisation von Migrantinnen zu stärken und zu fördern. In diesem Prozess wurden die Teilnehmerinnen von einer der Regionalkoordinatorinnen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ im Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern begleitet. Als Projektbetreuer und Sprachmittler konnte der Migrantensportverein TuS Makkabi Schwerin e. V. gewonnen werden, der seit 2010 als Stützpunktverein im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ aktiv ist.

Über die Schweriner Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“, das Netzwerk Migration der Stadt Schwerin, die Stadtteilbüros und Frauenorganisationen wurde das Projekt bekannt gemacht und sieben russischsprachige Frauen für die Teilnahme gewonnen. Die Teilnehmerinnen vereinte der Wunsch, gerne Sport treiben zu wollen. Zu Beginn des Projekts hatten sie jedoch weder Kenntnisse über die Strukturen des organisierten Sports noch ein geeignetes Sportangebot in ihrer Region gefunden, um sich einem Sportverein anzuschließen. Im weiteren Verlauf des Projekts erhielten die Teilnehmerinnen deshalb in zwei Seminaren Informationen zum deutschen Sportsystem, den regionalen Strukturen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld. Das war eine wichtige Voraussetzung für die Orientierung der Teilnehmerinnen in den vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen.

Ausgehend von ihren eigenen sportlichen Bedürfnissen haben die Frauen im nächsten Projektteil ganz eigenständig die Situation im nahen Wohnumfeld erkundet und zunächst Kontakt zu den Stützpunktvereinen und dann zu weiteren Sportvereinen aufgenommen. Die Frauen haben selbst die Sportvereine in ihrer Wohnortnähe aufgesucht und sich bei den Verantwortlichen nach geeigneten Sportangeboten erkundigt. Geeignete Angebote testeten sie dann in Schnupperkursen.

In monatlichen Treffen der Projektgruppe berichteten die Teilnehmerinnen in lockeren Gesprächsrunden über die Sportmöglichkeiten in den aufgesuchten Vereinen, über Erfolge und Misserfolge bei ihrem eigenständigen Vorgehen sowie über die Gewinnung weiterer Teilnehmerinnen für das regelmäßige Sporttreiben. Aufgetretene Probleme wurden angesprochen und Hilfe und Anleitung durch die Projektleiterin gegeben. Im Erfahrungsaustausch konnten sie von anderen Teilnehmerinnen lernen und sich gegenseitig unterstützen. Für ganz individuelle Beratungen standen die Programmkoordinatorin im Landessportbund M-V und die Ansprechpartnerin des TuS Makkabi Schwerin jederzeit zur Verfügung.

Im dritten Projektabschnitt haben sich sechs von sieben Frauen jeweils für ein Sportangebot eines Sportvereins entschieden, das ihren individuellen Bedürfnissen entspricht und nutzen es seit dem wöchentlich. Im Ergebnis der Projektarbeit wurden diese sechs Frauen im Dezember 2011 Mitglieder in zwei Schweriner Sportvereinen.

Als Vereinsmitglieder werden sie nun weitere Migrantinnen für die Sportangebote ihrer Vereine begeistern und gewinnen. Sie wirken nun als Multiplikatorinnen in Sachen „Integration durch Sport“ und geben anderen Frauen Impulse für ihre eigene erfolgreiche Integration.

Birgit Benz

Regionalkoordinatorin "Integration durch Sport"

Landessportbund M-V


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