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Schwank fordert mehr Anwendungsforschung für den Spitzensport
Bernhard Schwank, DOSB-Direktor Leistungssport, sprach in einer Anhörung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages über die Vernetzung der Arbeit auf den Feldern der Sportwissenschaften und der Sportmedizin.
Salto für die Sportwissenschaft an der TU Chemnitz. Copyright: picture-alliance/dpa
„Der Wettbewerb um Erfolge im internationalen Spitzensport ist längst auch der Wettbewerb um den entscheidenden Wissensvorsprung“, erklärte Schwank.
Einer der Schwerpunkte der Sportdachorganisation sei der Neuaufbau des Wissenschaftlichen Verbundsystems, unterstrich er. Dabei könnte es aber nicht darum gehen, dass der DOSB dirigistisch zentrale Anordnungen erteilt; vielmehr müsste gemeinsam mit allen Beteiligten eine „nachhaltige Struktur“ aufgebaut werden und eine Anreizsteuerung für universitäre Forschung gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) zur Wirkung gebracht werden.
Bernhard Schwank: „Unsere Führungsrolle liegt im Prozess darin, alle Partner in der gemeinschaftlichen Erarbeitung eines arbeitsteiligen, effizienten Zukunftsmodells einzubinden und es einvernehmlich umzusetzen.“ Der DOSB-Direktor berichtete über die Arbeit des Strategieausschusses „Forschung im Leistungssport“, in dem neben dem DOSB Vertreter des Bundesinnenministeriums, der Institute IAT und FES, der Trainerakademie, des BISp und der Olympiastützpunkte zusammenarbeiten. Zielstellung sei die inhaltlich-strategische Steuerung der bundesgeförderten Ressortforschung und der wissenschaftlichen Unterstützung des Leistungssports.
Schwank unterstrich, es gebe nach wie vor einen unzureichenden Erkenntnistransfer zwischen Wissenschaft und Praxis, obwohl sich im Zeitalter des Internets die Informationsangebote deutlich verbessert hätten. Zum anderen seien „brennende ungeklärte Fragen aus der Praxis“ von der Wissenschaft noch nicht bearbeitet worden. Nachgefragt werde von den Verbänden eine verstärkte wissenschaftliche Unterstützung für den Dreiklang Belastung – Belastbarkeit – Regeneration. Bedingungen zur Umsetzung von Vielseitigkeit und Individualisierung im Training sowie Ergebnisse über die Wechselbeziehungen in Trainingsprozessen würden genauso benötigt wie etwa neue Konzepte für den Übergang erfolgreicher Nachwuchsathleten in den Spitzenbereich.
Newsletter für Trainer und Betreuer mit Forschungsergebnissen
Im Wissenschaftlichen Verbundsystem liegen nach Schwanks Worten die Gewichtungen so, dass von allen Mitteln etwa 85 Prozent den Einrichtungen und Programmen mit Transfer- und Anwendungs-Schwerpunkten zugeteilt werden, hingegen nur kaum 15 Prozent für Forschung zur Generierung neuen Wissens bereitstehen. Wörtlich: „Wir wollen den Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis systematisch optimieren, den Austausch, die direkte Athletenbetreuung und die wissenschaftliche Verbandsberatung. Genauso brauchen wir jedoch die ständige Erweiterung und Erneuerung unseres Wissens. Im Sinne der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung müssen wir auch unsere Konzepte und unsere praktischen Trainings-, Förderungs- und Betreuungsstrukturen der kritischen wissenschaftlichen Prüfung stellen.“ Schwank forderte im Vorfeld der Abstimmung im Strategieausschuss am 8. Mai eine Verstärkung der Austauschplattformen zwischen Trainern und Forschern: Dies müsste sportartübergreifend und themenbezogen erfolgen; der Austausch mit international führenden Experten sei voranzubringen. Das Vorschlagspaket enthält auch die Forderung, ein „Trainer’s Digest Quarterly“ herauszugeben, „in dem regelmäßig praxisrelevante Aktualitäten und Neuigkeiten aus der Forschung für Trainer und Betreuer als komprimierter Newsletter aufbereitet werden“.
Salto für die Sportwissenschaft an der TU Chemnitz. Copyright: picture-alliance/dpa
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