Sport inklusiv – gesellschaftlich, wissenschaftlich, politisch

„Gewinner sind wir alle!“ In diesem Sinne begrüßte Direktor Andreas Höfer die Gäste eines Symposiums zu den Special Olympics im Deutschen Sport & Olympia Museum.

Expertinnen und Experten haben in Köln „Sport inklusiv“ in gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Perspektive beleuchtet. Foto: Special Olympics Deutschland
Expertinnen und Experten haben in Köln „Sport inklusiv“ in gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Perspektive beleuchtet. Foto: Special Olympics Deutschland

Denn im Sport von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ist es nicht nur plakatives Programm, sondern gelebte Wirklichkeit, dass sich jeder, der mitmacht, als Sieger fühlt und fühlen darf und zwar unabhängig von der im Wettkampf erzielten Platzierung.

Vor dem Hintergrund dieser besonderen Befindlichkeit und Haltung erhält das Thema Inklusion im und durch Sport im Kontext der Special Olympics einen eigenen Zungenschlag, den es allemal zu reflektieren lohnt. Unter dieser Prämisse lud der zuständige Dachverband, Special Olympics Deutschland (SOD), in Verbindung mit dem Museum einen entsprechend ausgewiesenen Expertenkreis zu einem Gedankenaustausch ein, um „Sport inklusiv“ in gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Perspektive zu beleuchten.

Dabei herrschte bei allen Beteiligten dahingehend Einigkeit, dass ein Bemühen um einen signifikanten und tragfähigen Fortschritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft gerade im Sport einen potentiellen Katalysator zu finden vermag, sofern die entsprechende Bereitschaft und praktische Voraussetzungen gegeben sind oder geschaffen werden. Der gute Wille allein oder wohlklingende Absichtserklärungen helfen freilich nur bedingt weiter. So verwies etwa Prof. Dr. Thomas Abel von der Deutschen Sporthochschule Köln auf die Notwendigkeit einer entsprechenden Anpassung der Ausbildung angehender Sportlehrer, um deren Sensibilität und Kompetenz im Blick auf die Herausforderungen und Chancen inklusiven Sports weiter zu stärken.

Mark Solomeyer zielte aus der Sicht des Betroffenen und in seiner Funktion als gewählter Aktivensprecher in seinen Einlassungen auf die Vereine, die längst noch nicht flächendeckend die Ressourcen und das Knowhow für eine vorbehaltlose Aufnahme behinderter Sportlerinnen und Sportler zu bieten in der Lage seien. Dies bestätigten die Vizepräsidentin des Landessportbun-des Nordrhein-Westfalen, Michaela Engelmeyer, sowie Dr. Gerwin-Lutz Reinink als Vertreter der Landesregierung und sagten an eben dieser Stelle ihre Unterstützung zu. SOD-Vizepräsident Bernhard Conrads verwies auf eine laufende Diskussion innerhalb des Verbandes, die darauf abziele, eigene Vereinsstrukturen aufzubauen, auch um damit eine stärkere Wahrnehmung, Anerkennung und Unterstützung im Kontext der Landschaft des deutschen Sports zu erreichen.

Eben dies ist auch die Intention eines „Appells“, den Conrads Vorstandskollegin Brigitte Lehnert zur Diskussion stellte, ein Aufruf an die Adresse von Politik, organisiertem Sport, Wirtschaft und Medien, dem man im Sinne der betreffenden Sportlerinnen und Sportler, aber auch im Sinne einer humanen, gesunden und aktiven Gesellschaft allen Erfolg wünschen mag.

(Quelle: SOD)


  • Expertinnen und Experten haben in Köln „Sport inklusiv“ in gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Perspektive beleuchtet. Foto: Special Olympics Deutschland
    Expertinnen und Experten haben in Köln „Sport inklusiv“ in gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Perspektive beleuchtet. Foto: Special Olympics Deutschland