Was steht im Sportentwicklungsbericht 2015/2016? (Teil 6)

Im Sommer ist der sechste Sportentwicklungsbericht erschienen. In einer mehrteiligen Serie werden wichtige Ergebnisse dieser bundesweiten Erhebung vorgestellt.

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Der Band eins des neuen Sportentwicklungsberichtes 2015/2016 schließt vor einem knappen Teil über den theoretischen Rahmen der Studie (Kap. 22) und forschungsmethodischen Hinweisen (Kap. 23) sowie einer Literaturübersicht (Kap. 24) mit einer Übersicht zur Situation der Sportvereine in den einzelnen Bundesländern bzw. der Zugehörigkeit zu den jeweiligen Landessportbünden und Landessportverbänden von Schleswig-Holstein im Norden bis Bayern im Süden und von Nordrhein-Westfalen im Westen bis Sachsen im Osten etc. Das sind insgesamt 16 Teile (hier im Band die Kap. 6 bis Kap. 21) in alphabetischer Reihenfolge von Baden-Württemberg über Niedersachsen bis Thüringen. So ist für jedes Bundesland ein Abschnitt mit wiederkehrender inhaltlicher Ausrichtung entstanden.

Dieser viergliedrige Aufbau des Textes für jedes Bundesland auf je rund 30 Seiten wird hier beispielhaft für die Situation der Sportvereine im Saarland dargestellt und lautet wie folgt: Jeder Beitrag beginnt vorn mit einer kurzen „Zusammenfassung“ (hier: Kap. 17.1) der wichtigsten Entwicklungen aufgrund der letzten Befragung im Saarland. Es folgen dann Ausführungen zur „Bedeutung der Sportvereine für das Saarland“ (Kap. 17.2), sodann ein Abschnitt über „Unterstützungsmöglichkeiten und -bedarf“ (Kap. 17.3) sowie Informationen zu „Stichprobe und Rücklauf“ (Kap. 17.4). Anschaulich angereichert ist der Beitrag mit insgesamt 11 Abbildungen und nochmals 16 tabellarischen Darstellungen.

Inhaltlich stechen u.a. folgende Erkenntnisse für das Saarland hervor: Immerhin 36 Prozent der Vereine engagieren sich derzeit in besonderer Weise für Flüchtlinge; 42 Prozent unterbreiten Menschen mit Behinderungen ein Sportangebot und 45 Prozent sind aktiv in der Prävention sexualisierter Gewalt in Sportvereinen. Wie sind solche Befunde zu interpretieren? Sie gewinnen vermutlich erst dann am meisten an Aussagewert, wenn man sie in Beziehung setzt zu anderen Bundesländern. Nimmt man jetzt wiederum beispielhaft das benachbarte Rheinland-Pfalz hinzu, dann engagieren sich hier rund ein Drittel aller Sportvereine für Flüchtlinge; 34 Prozent im Sport für Menschen mit Behinderungen und 58 Prozent gegen sexualisierte Gewalt. Das Saarland als ein relativ kleines Bundesland könnte man schließlich auch mit einem anderen Stadtstaat in Deutschland in Beziehung setzen. Die Zahlen sind jedoch hier beispielsweise für Hamburg nur geringfügig anders, und zwar lauten sie in der Reihenfolge wie oben: ein Drittel, dann 37 Prozent und schließlich 57 Prozent.

Zum Schluss noch etwas über den Fragebogen, der ganz am Ende des Bandes im Anhang vollständig auf insgesamt 15 Seiten abgedruckt ist. Die Fragen selbst sind nicht nummeriert, son-dern nach Themenkomplexen unterteilt. Gestartet wird mit „Fragen zum Gesamtverein“. Hier geht es u.a. um die Auflistung aller vorhandenen Sportarten und Sportangebote, aber z.B. auch um die Frage, ob der Verein ein eigenes Fitnessstudio betreibt und in welchem Jahr er gegründet worden ist. Bei den Fragen zur „Vereinsphilosophie“ mussten diejenigen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, nur ankreuzen, in welcher (positiven oder negativen) Ausprägung sie einer Aussage (z.B. „Unser Verein betreibt eine langfristige Planung“) zustimmen.

Das gleiche war für „Probleme des Vereins“ vorgesehen. Die nächsten Fragenkomplexe lauteten dann der Reihe nach: Sportanlagen, ehrenamtlich Aktive und freiwillige Helfer/innen, bezahlte Mitarbeit, Soziale Integration, Prävention von sexualisierter Gewalt, Intervention bei sexualisierter Gewalt sowie Finanzen und „Schluss“, wo die allerletzte Frage nur darin bestand, ob später eine Zusendung der Ergebnisse des Sportentwicklungsberichtes für den befragten Verein gewünscht wird.

Literatur und Hinweise zum Sportentwicklungsbericht 2015/2016:

Breuer, C. (Hrsg.): Sportentwicklungsbericht 2015/2016. Band I: Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland. Hellenthal 2017: Sportverlag Strauß.

Breuer, C. (Hrsg.): Sportentwicklungsbericht 2015/2016. Band II: Weiterführende Strukturanalysen. Hellenthal 2017: Sportverlag Strauß.

Weitere Informationen zum Thema Sportentwicklungsbericht mit Downloadmöglichkeiten sind auf der Homepage des DOSB unter www.dosb.de/seb  abrufbar.

Für weitere Auskünfte steht Christian Siegel (siegel(at)dosb.de) im DOSB zur Verfügung.

(Quelle: DOSB/Prof. Detlef Kuhlmann)


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